Über das Schreiben und Lesen

Über das Schreiben und Lesen

Ich habe heute einen interessanten Artikel von Steven Sinofsky gelesen. Zur Einordnung: Steven Sinofsky war lange Zeit Produktmanager bei Microsoft und verantwortlich für das Windows-Betriebssystem. Auf Sinofsky ging bei Windows der größte Erfolg und zugleich der größte Misserfolg zurück.

Sinofsky schrieb bei Microsoft einmal im Jahr ein größeres Memo zur Produktentwicklung. Dieses Memo, so ungefähr 20–30 Seiten lang, verschickte er an ca. 1000 Mitarbeiter im Konzern. Gelesen haben es letztlich zwei Leute: Bill Gates und Steve Ballmer. Steve Ballmer aber nur, wenn es dazu eine persönliche Besprechung gab und er benötigte immer auch eine PowerPoint-Präsentation dazu.

Nun gut, in Unternehmen wird viel geschrieben und wenig gelesen. Das ist nichts Neues. Jetzt kommt AI ins Spiel.

Wenn AI schreibt und AI liest, was passiert eigentlich in Organisationen? Wie werden Entscheidungen getroffen? Man kann darüber lächeln, aber die Trivialisierung des Denkens gibt mir schon Anlass zur Sorge. Ich kenne Leute, deren vollständige Form der Weiterbildung sich nur über den Konsum von YouTube-Videos abspielt.

Ein Leser des Beitrages von Sinofsky schrieb: „Steven, das Wichtigste am Schreiben ist doch die vertrauensbildende Maßnahme.“ Wenn jemand etwas aufschreibt und mit Quellen und Beispielen hinterlegt, dann glaubt man das auch. Da muss man sich nicht alles durchlesen.

Oh je.

Link: https://hardcoresoftware.learningbyshipping.com/p/234-if-writing-is-thinking

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