Warum überhaupt noch OK?

Warum überhaupt noch OKR?

Unsere Wirtschaft befindet sich im dritten Jahr einer Rezession. Zugleich ist mit der KI ein Platzhirsch aufgetaucht, der verspricht, das leidige Thema Effizienz zu lösen. Vor diesem Hintergrund, so scheint es mir, haben agile Methoden oder die Strategiearbeit mit OKR es etwas schwer. KI macht doch alles besser?

Warum dann noch OKR? Nun, ich bin davon überzeugt, dass OKR hier und heute wichtiger geworden ist. Hier sind meine teilweise persönlichen Gründe.

Grund eins: Die Krise ist die Stunde der Strategiearbeit In einer schwierigen Situation, sich einfach nur ins operative Geschäft zu stürzen und nur bestehende Abläufe zu optimieren, wäre fatal. Gerade in der Krise ist es noch wichtiger, hinter den Kulissen zu sehen. Die eigentliche Frage muss doch sein, was die wahren Herausforderungen hinter den vordergründigen Problemen sind. Welche Bühne möchte ich als Unternehmen künftig betreten, welche nicht? Welche Hebel sind hilfreich? Diese immerwährende Frage nach der Herausforderung und dem Hebel ist das, was OKR auszeichnet. Fragen öffnen Lösungsräume.

Grund zwei: KI stört beim Denken Ich bin ein großer Freund von KI, und sie kann unfassbar wertvoll sein. Aber KI ist ein zweischneidiges Tool. Übermäßiger Gebrauch kann zu plausiblen und dummen Entscheidungen führen.

In dem kürzlich veröffentlichten Podcast zwischen Lex Friedmann und Daniel Hansen Heinemeier (Mitgründer von Basecamp), tätigte David eine sehr spannende Aussage zum Einsatz von KI: „Wenn ich KI in meiner Arbeit integriere, spüre ich, wie meine kognitive Leistung nachlässt“. Ich kann aus eigener Erfahrung dieser Aussage nur beipflichten. Das ist einer der Gründe, warum mit KI erstellte OKRs gut formulierter Unsinn sind.

Grund drei: meine persönliche Situation Auch ich hatte vor einem halben Jahr darüber nachgedacht, das Thema KI zu erschließen. Ich habe mich dagegen entschieden. Mit Verwunderung sehe ich sogar, dass viele Kollegen aus dem Kontext Organisationsentwicklung jetzt KI-Experten sind. Wer sich tiefer mit dem Thema KI beschäftigt, merkt, dass sich hinter der Welt der KI-Tools das graue Meer der unerfüllbaren Erwartungen verbirgt. Und vielleicht ist es sogar gut, dass Menschen (wie ich) bei dem Thema OKR und Strategiearbeit bleiben, ohne einfach weiterzuziehen.

Kurz: Der beste Zeitpunkt für OKR ist exakt jetzt. Jetzt, wo die Dinge schwieriger werden, ist kontinuierliche Strategiearbeit die einzige Lösung. Und OKR ist ein Teil dieser Lösung.

Ein Tipp: Falls du bereits mit OKR in deiner Organisation arbeitest oder OKR einführen möchtest, werde doch Teil meiner OKR-Community Deutschland auf der Plattform Skool. Eine DM hier auf LinkedIn reicht.

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