OKRs sind ein Kommunikationstool

Was ist eigentlich die Natur von OKRs?

  • Sind OKRs Zielvereinbarungen im neuen agilen Gewand?
  • Geht es bei OKRs um Planung und Steuerung im tayloristischen Sinne?
  • Oder dienen OKRs vielleicht einem ganz anderen Zweck?

Anhand der Geschichte von John mache ich mir Gedanken über die Natur der OKRs. Lass sich überraschen!

John’s Story

Als der junge John Anfang der 90er-Jahre seine Arbeit in einem großen Technologiekonzern aufnahm, wunderte er sich doch sehr. An jeder Tür hing ein merkwürdiger und oft recht individuell gestalteter Zettel. Auf diesen Zetteln waren die Ziele notiert, die von den jeweiligen Teams gerade verfolgt werden. Es waren nur Zielbeschreibungen, oft sehr fantasievoll und manchmal recht individuell gestaltet, aber mehr nicht.

Neugierig fragte John seinen Chef Reginald, was es denn mit diesen Zetteln auf sich habe. Sein Chef lächelte und setzte sich mit John zu einem Kaffee zusammen: “John, das machen wir hier alle so. Wir schreiben unsere Ziele auf und machen diese für alle sichtbar. Gerade bei den Ingenieuren funktioniert das am einfachsten, wenn wir die Ziele pragmatisch an die Tür hängen.”

Reginald nahm einen Schluck Kaffee und beugte sich vor: “Und weißt du was John? Es funktioniert richtig gut. Es funktioniert sogar verdammt gut. Wenn ich etwas von einem Kollegen will, dann sehe ich, bevor ich die Tür aufmache, seine Ziele. Na, die hängen ja schließlich an der Tür, direkt vor meiner Nase. Und schon entwickle ich erste Ideen, wie ich mein Anliegen mit seinen Zielen in Verbindung bringe.”

Und dieser ganze kurze Denkprozess, der passiert schon, bevor wir nur ein einziges Wort gewechselt haben. Ich vermute, so funktioniert wohl Win-Win."

“Ehrlich gesagt, es geht uns bei diesen Zielen vor allem um eines: Kommunikation. Mit der Klarheit der jeweiligen Ziele werden die Gespräche doch um einiges einfacher. Wir reden hier nicht um den heißen Brei herum. Ich finde diese Idee mit den Zetteln mittlerweile hervorragend, obwohl ich zugebe, dass ich das anfänglich auch befremdlich fand.”

John lächelte und sagte: “Lass mich das mal ausprobieren.” Reginald sagte: “Nur zu, schreib deine Themen hier auf und hänge sie ans Board”.

John nahm jetzt auch einen Zettel und begann zu schreiben.

OKRs sind mächtige Werkzeuge zur “KOMMUNIKATION”

Die Geschichte wurde durch das Buch von John Doerr “Measure what Matters” inspiriert 1. Ich hoffe, dieser kleine Dialog bringt auf den Punkt, worum es bei den OKRs in Wirklichkeit geht. Klar formulierte Ziele (Objectives) und messbare Schlüsselresultate (Key Results) sind mehr, als nur ein Tool zur Arbeitsorganisation von Teams. OKRs sind in Wirklichkeit ein Kommunikationstool.

"OKRs sind ein Kommunikationstool!"

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Der OKR-Experte Ben Lamorte bringt es in seinem neuesten Buch2 auf den Punkt:

And I’ll insist one more time: more than a tool to manage a particular team, OKR is a powerful and essential tool for COMMUNICATION between teams. It is an easy way to manage expectations and to align the effort among teams, what should be their focus, and how they will measure success.


  1. Siehe “Measure What Matters” von John Doerr https://www.amazon.com/gp/product/B078X4HKS9 ↩︎

  2. Siehe “The OKRs Field Book” von Ben Lamorte https://www.amazon.com/gp/product/B08ZCV2M66 ↩︎

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